Die Einstellung entscheidet
Es ist wieder kurz vor Weihnachten und das Jahr neigt sich unweigerlich seinem Ende zu. Wie jedes Jahr zur gleichen Zeit, haben die Menschen die Möglichkeit mal durchzuatmen und das in einem ruhigen Augenblick rückblickend zu betrachten. Das ist die Zeit, in dem die meisten Menschen wieder Vorsätze aneinanderreihen.
- Mehr Sport treiben
- Mehr Bücher lesen
- Ungesunde Gewohnheiten aus dem Leben verbannen
- Stresssituationen vermeiden
- Usw
An der Anzahl und Vielfalt der Vorsätze fehlt es wahrlich keinem. Nur die Umsetzung gestaltet sich etwas schwieriger als gedacht. Insbesondere dann, wenn die Vorsätze einen dazu bewegen sollen, die eigene Komfortzone zu verlassen. Denn jede Veränderung bedarf einer gewissen Anstrengung und das Durchhaltevermögen ist meistens, dass erste was auf der Strecke bleibt.
Aktuell lese ich das Buch Originals von Adam Grant. Ein sehr inspirierendes und wegweisendes Buch meiner Ansicht nach. In einem Kapitel geht es um das Thema Kündigung vor dem Verlassen der Unternehmung. Die ursprüngliche Theorie in dem Buch basiert auf den Forschungsergebnissen des in Berlin geborenen US-amerikanischen Volkswirtes und Sozialwissenschaftlers Albert Otto Hirschmann.
Hirschmann stellt in seiner Theorie folgendes fest; Es gibt nur vier mögliche Handlungsweisen, um mit einer unzufriedenen Situation umzugehen. Man hat die Auswahl zwischen exit, voice, persistence und neglect.
Was bedeuten die genannten Begriffe, nach denen wir unser Handeln ausrichten können.
- Der EXIT lässt nicht viel Spielraum für Interpretation und sagt klar aus, eine nicht befriedigende Situation endgültig zu verlassen. Im unternehmerischen Umfeld bedeutet es die Kündigung des aktuellen Jobs.
- Voice drückt aus, seine aktuelle Situation zur Sprache zu bringen und proaktiv Verbesserung zu fordern. Eine Möglichkeit wäre innerhalb der gleichen Firma eine andere Position zu bekleiden oder die aktuelle Stelle mit mehr Kompetenzen auszustatten.
- Persistence heisst sich mit den aktuell unangenehmen Begebenheiten abzufinden und trotz grosser Unzufriedenheit weiterzumachen. Hier ist es wichtig, den Begriff nicht mit Resilienz zu verwechseln.
- Neglect ist wahrscheinlich die schlimmste Entscheidung für Arbeitnehmer und Unternehmen zugleich. Man reduziert seinen Einsatz so weit runter, nur mit dem Ziel nicht den Job zu verlieren. Es wird nach alternativen Möglichkeiten gesucht, um die unbefriedigende Situation im Job auszugleichen.
Quelle: Originals, Adam Grant, S. 193
Alle vier Wege sind Möglichkeiten, um sein Verhalten im aktuellen Job anzupassen. In zwei Optionen behält man den Status Quo bei und in den anderen beiden verändert man seine Situation. Je nachdem welchen Weg man einschlägt, hat es auch positive oder auch negative Auswirkungen auf die Unternehmung.
Bevor man aber eine endgültige Entscheidung trifft, ist es wichtig die aktuelle Lage umfassend zu analysieren. Ist die Situation wirklich komplett dem Unternehmen geschuldet, dass man unglücklich ist. Kann man durch persönlichen Einsatz dazu beitragen, eine Veränderung in Gang setzen die der eigenen Situation zugutekommt und ebenfalls der Unternehmung.
Triff keine Entscheidung ohne eine gründliche und ehrliche Auseinandersetzung mit der Lage und lass dich nicht zu sehr von deinen Gefühlen leiten.
Viel Erfolg im 2021!